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Geschichte

Es ist sehr schwierig, den Beginn der Besiedlung unseres Dorfes festzulegen. Durch verschiedene Funde (z.B. Scherben auf dem Burgbichl) kann man belegen, dass ca. 200 bis 400 v. Chr. Menschen in diesem Gebiet gelebt haben. Auch die Römer, die ein riesiges Imperium aufbauten, beeinflussten die Lebensweise in unserer Heimat (Martinsbühel bei Zirl war ein wichtiger militärischer Stützpunkt). Die Bayern, die im 6. Jahrhundert ihre Herrschaft über unser Gebiet ausdehnten, kamen über die alten Römerstraßen zu uns und lebten mit den Rätern viele Jahrhunderte auf Tiroler Boden.

Die älteste Urkunde über Inzing stammt aber erst aus dem Jahr 1034. In ihr ist vermerkt, dass das Hochstift Freising (Oberbayern) in Inigazingo Grundbesitz erwarb. Langsam vermehrte sich die Zahl der Höfe und Einwohner.

In unserem Dorf (Weiler Eben) ansässig waren auch die Ritter von Eben (1227 erstmals urkundlich genannt), die aber dann in den Turm oberhalb der Kirche zogen (dieser Turm wird heute als "Schlössl" bezeichnet). Bedeutender Ackerbau finden wir auch den Fischspeer in ihrem Wappen. Das Gemeindewappen trägt heute noch dieses Zeichen.

Da sich die Inzinger Schützen 1809 besonders auszeichneten, zieren die Tiroler Landesfarben das Inzinger Wappen.

Da bei der Besiedlung der Talböden mit Auen, Sand, Morast und Steindrümmern (Innüberschwemmungen) lange gemieden wurde, erhielt die Siedlung erst im Spätmittelalter die Form des Straßendorfes (Hauptstraße-Salzstraße-Kohlstatt). Die Menschen lebten aber seit jeher von der Landwirtschaft.

Auch um 1900 sah das Dorf noch ganz anders aus als jetzt: keine asphaltierten Straßen, keine Autos, Fuhrwerke mit Kühen und Pferden, keine Straßenbeleuchtung, der Ortsbrunnen mitten im Dorfplatz, kleine Rinnsale neben den Straßen, kein elektrischer Strom, Kühe, Schafe, Hennen auf der Straße, usw.

Das Dorf zählte damals 919 Einwohner.
Wie rasch die Bevölkerung anstieg zeigt folgende Übersicht:

1900: 905 Einwohner
1910: 919 Einwohner
1923: 986 Einwohner
1934: 1124 Einwohner
1939: 1307 Einwohner
1946: 1492 Einwohner
1951: 1521 Einwohner
1959: 1685 Einwohner
1961: 1723 Einwohner
1970: 2150 Einwohner
1971: 2204 Einwohner

Am 1.1.1974 wurden Inzing und sein westlicher Nachbarort Hatting zu einer Gemeinde zusammengefasst (Grund: Wirtschafts- und Verwaltungsvereinfachung).

1976: 3017 Einwohner
1987: 3390 Einwohner

Mit 1.1.1992 wurden die Gemeinden wiederum in zwei eigenständige Gemeinden getrennt.

1993: 2750 Einwohner
1998: 3124 Einwohner
2001: 3184 Einwohner
2013: 3603 Einwohner
2017: 3657 Einwohner

aktuelle Einwohnerzahlen (Haupt- und Nebenwohnsitze)

Der Enterbach, meist ein wasserarmes Bächlein im Westen des Dorfes, brachte schon oft großes Unheil über unsere Gemeinde. Immer wieder vermurte er das ganze Dorf. Der berühmte Pfarrer Maass aus Fließ (kurze Zeit Seelsorger in Inzing) prophezeite die Muren. Die Jahre 1807, 1879, 1929 und 1969 gelten als Katastrophenjahre. Die letzte Mure bewegte sich mit 80 km/h talwärts und bedeckte eine Fläche von ca. 50-70 ha. Die Arlbergbahn war fünf Tage unterbrochen und die Aufräumungsarbeiten nahmen ca. 1 Jahr in Anspruch. Da die Behebung der riesigen Schäden jeweils enorme Summen verschlang, wurde nach der letzten Katastrophe ein Schutzdamm errichtet (120 m lang, 12 m hoch und an der Krone 5 m breit) und der Enterbach in ein neues Bachbett umgeleitet.